Gebirgsbildung, die Königsdisziplin der Geologie

Nimmt die Geologie alles zu Hilfe, was ihr die Sprache der Gesteine an Möglichkeiten bietet, kann sie sich an die Entschlüsselung der äusserst komplexen Vorgänge während der Entstehung von Gebirgen heranwagen.

  • Art und Alter der Sedimentgesteine geben darüber Auskunft, wie zu bestimmten Zeiten Land und Wasser verteilt waren (Stratigrafie).
  • Fossilien ermöglichen es, Lebensräume zu rekonstruieren (Paläontologie).
  • Scheinbare Polwanderungskurven lassen auf die Lage und Driftwege von Lithosphärenplatten schliessen (Paläomagnetik).
  • Vulkanische und plutonische Gesteine deuten an, wo und weshalb Magma in die Kruste aufgestiegen ist.
  • Metamorphe Gesteine ermöglichen es, Drucke und Temperaturen zu bestimmen und damit abzuschätzen, in welchen Tiefen sich die Gesteine einst befanden (Geothermobarometrie).
  • Falten und Brüche zeigen die Geometrie der Verformungen im Gestein und damit Art und Richtungen der einwirkenden Kräfte (Strukturgeologie).
  • Altersbestimmungen helfen, die zeitlichen Abläufe der Gebirgsbildung zu verstehen (Geochronologie).
  • Erdbeben und künstlich erzeugte Erschütterungen helfen dabei, den unzugänglichen Untergrund zu durchleuchten (Seismik).

Beobachtungen, Messungen und Laborresultate ergeben zusammen ein Bild, das vieles erklärt, das aber trotzdem unvollständig bleibt. Fehlende Puzzleteile werden deshalb vorerst durch Interpretation überbrückt, immer in der Hoffnung, sie in der Zukunft doch noch zu finden.

Downloads Modul 5:

Abb. 9: Mehrphasige Metamorphose in den Zentralalpen.

Vorschau Basistext Modul 5: Geologie der Alpen

Copyright: Für den schulischen Gebrauch ohne Quellenangaben nutzbar.